Am Dienstag und Mittwoch haben wir uns im Mutterhaus zum zweiten Mal mit der Gewaltfreien Kommunikation auseinandergesetzt, um besser miteinander in Kontakt zu sein und um unser Miteinander zu verbessern. Unsere Referenten Andrea Lohmann half uns geduldig dabei, die Unterschiede von Gefühlen und Bedürfnissen zu erkennen und klare Ich-Botschaften zu senden. Ein erheiterndes Beispiel war hier die Geschichte von der Frau, die ihrem Mann jeden Morgen das Oberteil des Brötchens gab, um sich nach 20 Jahren Ehe empört darüber zu äußern, dass sie das eigentlich viel lieber möge, während der Mann schon immer lieber das Unterteil genommen hätte. Auch wenn wir uns in der Gemeinschaft darüber seltener Gedanken machen, merkten wir doch sehr schnell, dass es auch bei uns viele Felder gibt, in denen wir nicht sorgsam miteinander kommunizieren, sondern aufgrund irgendwelcher Annahmen denken und handeln. Wie einfach könnte das Leben sein!
Besonders beeindrucken war für uns die Vorstellung, dass es nicht egoistisch ist, wenn man seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle kennt und benennen kann, sondern dass uns das eine wirkliche Wahl ermöglicht. Und dass hilfreich ist, von Antipathie und Sympathie zur Empathie zu kommen, um die andere als andere ernst zu nehmen.
Mit großem Vergnügen warfen wir uns in das Übungsfeld, auch wenn uns schon am ersten Abend ganz schön die Köpfe rauchten. Aber gleichzeitig erlebten wir eine belebende Offenheit untereinander, die uns ermutigt, weitere Schritte in diese Richtung zu setzen. Dass wir dafür noch viel üben müssen und auch noch oft die Unterstützung von Frau Lohmann brauchen, ist es uns klar. Da Übung den Meister macht, freuen wir uns schon auf das nächste Mal, wenn es wieder darum geht, Gefühle und Bedürfnisse zu identifizieren und zu benennen.
Sr. Kerstin-Marie