Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder freue ich mich auf die Zeit im Jahr, in der ich mein Fahrrad besteige und irgendwo durch die Republik radle. Schon Monate vorher überlege ich, wohin es gehen soll, halte Ausschau nach Zugverbindungen und Campingplätzen, denke über mögliche Etappen nach und darüber, was meine Ausrüstung noch perfektionieren könnte jenseits meines 30 Jahren alten Tellers.

Und so startete ich am 16. Juli in Flensburg bei Regen in Richtung Süden, grob entlang der Ostseeküste, nach Lübeck, Hamburg und Bremen, um dann, auch das wie jedes Jahr, noch eine Woche in meinem persönlichen Ferienparadies Vechta zu verbringen. Unterwegs habe ich viel erlebt, von gerissenen Speichen über Gewitter bei Nacht, Zeltplätzen, die eigentlich eher einem Unkrautstreifen glichen, Gottesdienst am Strand, Frühstück auf der Promenade zu Begegnungen unterwegs und meinem persönlichen Distanzrekord an einem Tag. Dabei hatte ich überwiegend Glück mit Wind und Wetter. 

Mir macht diese Art von Urlaub viel Freude, auch wenn ich dieses Mal froh war, dass nach fünf Nächten im Zelt eine feste Behausung bzw. ein Zimmer zur Verfügung stand. Warum mich diese Art des Reisens aber so erholt, das habe ich vielleicht erst so richtig verstanden, als ich auf der Rückfahrt von Vechta in der Bahn das Buch von Henning Sußebach "Deutschland ab vom Wege. Eine Reise durch das Hinterland" las. Denn auch wenn ich dieses Mal überwiegend auf dem Ostseeküstenradweg und damit auf so etwas wie einer Fahrradautobahn durch touristisches Vorderland unterwegs war, führt mich so eine Radtour doch weg von gewohnten Wegen. Ich komme durch Gegenden, in die kein Zug fährt, wo es manchmal länger dauert, bis der nächste Laden oder Supermarkt zu finden ist und wo es immer wieder nette und überraschende Begegnungen gibt. Wie die mit den beiden Radlerinnen, die auch an einer Steigung überholte - was wirklich nichts über mein Vermögen am Berg aussagt - und die mich später einholten, als ich auf einer Bank am Strand saß. Das war ein Hallo. Oder das Gespräch mit dem Herrn am Strand, der mir den Tipp zu einer kleinen Abkürzung gab - dass diese für mich ein kleines Abenteuer am Ende des Tages bedeutete, ahnte er auch nicht, aber ich kam auf einen wunderbaren Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten. Dazu die Freude über Himbeeren und Mirabellen, die am Wegrand wachsen und nur darauf warten gepflückt zu werden. Das erlebe ich im Alltag eher selten. 

Ich erlebe auf so einer Reise mit dem Rad eine Gegend langsamer, als ich sie im Auto oder mit dem Zug erleben würde. Ich sehe und erlebe Sachen, von denen ich sonst keine Ahnung habe. Ich bin mit meinem Zelt mitten unter Menschen, denen ich sonst vielleicht auf der Straße begegne, mit denen ich aber eher wenig Kontakt habe. 

All das, gepaart mit der Tatsache, dass in diesen Tagen allein Fragen nach Wetter, Weg, Essen und Übernachtungsmöglichkeit wichtig sind, machen diese Art von Urlaub für mich extrem schön, bereichernd und erholsam. Immer wieder denke ich an Erlebnisse aus den vergangenen Jahren und freue mich schon darauf, auch im nächsten Jahr wieder mein Fahrrad mit dem Mainzelmännchenteller und anderen Utensilien zu beladen. 

Sr. Kerstin-Marie

PS: Sachdienliche Tourhinweise werden gerne entgegen genommen.

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Kommentare: 7
  • #1

    Ina Müller (Dienstag, 01 August 2017 10:42)

    Liebe Sr. Kerstin-Marie,

    dem, was Sie schreiben, kann ich nur voll zustimmen. Auch wir verbringen seit ca. sechs Jahren unseren Urlaub auf dem "Drahtesel" und machen genau die gleichen Erfahrungen wie Sie. Auch wenn wir nicht im Zelt übernachten, sondern uns eine "feste" Herberge auf den Weg suchen. Es ist immer wieder ein kleines Abenteuer, das einem dem All-Tag entrückt und neue Kraft gibt. Gute Erfahrungen, auch Anstrengungen, aber all dies gehört zusammen.
    So wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und bleiben Sie gesund.

    Herzliche Grüße sendet Ihnen,
    Ina Müller

  • #2

    Simone Coring (Dienstag, 08 August 2017 18:37)

    Bist Du eigentlich inkognito unterwegs oder könnte man auch so ein Video von Dir ergattern? http://www.stern.de/panorama/video/ins-netz-gegangen/lachen/facebook--rasende-nonne-auf-fahrrad-begeistert-das-netz-7552646.html

    Liebe Grüße, hast Dich hoffentlich gut erholt :-)

    Simone

  • #3

    rathke.goldau@gmail.com (Sonntag, 20 August 2017 21:05)

    was für ein schöner klösterlicher blog, ich freue mich sehr daran udn die herforder nonnen würden sich auch entzücken_
    habt ihr vor eure 1150 jährige klosergemeinschaft mit herford udn arenberg zu feiern? ich lade herzlich nach leutesdorf ein! wir machen offenes denkmal im fronhof (vorgezogen) am 3,9, ab 10 uhr und haben führung und ab 14 uhr sogar kunst mit der ersten geige des kölner wdr orchesters toshiko takada. seit 40 jahren versuchen wir den fronhof der fürstabtei herford und ab 1543 der abtei marienstatt mit kunst zu retten. daminikanerinnen, dioe ein so schönes klosterleben im blog zeigen sind immer willkommen
    tel
    02631 9624111
    ihre ursula goldau, malerin und kusnthistorikerin

  • #4

    julia (Donnerstag, 07 September 2017 20:48)

    schön von deinen Erlebnissen zu hören. Hätte einen Tipp für dich den Radweg um den Bodensee

  • #5

    Ann (Donnerstag, 17 Mai 2018 13:35)

    Hey, witzig, ich habe den gleichen Teller :) Du hast ne tolle Art, zu schreiben, ich hab mich hier schon richtig "fest gelesen"! Viele liebe grüße und Gottes Segen, Ann

  • #6

    Kerstin-Marie (Donnerstag, 17 Mai 2018 13:41)

    Wahnsinn, Ann, mein Teller ist 30 Jahre alt und war schon überall dabei...
    Danke für die Blumen.
    Dir auch Gottes Segen, Kerstin-Marie

  • #7

    Mrs. Dulce Beverly (Montag, 09 März 2020 21:04)

    Ich möchte für jeden ein Zeugnis meines Lebens geben. Ich war mit meinem Mann Anderson verheiratet, ich liebe ihn so sehr, dass wir seit sieben Jahren mit zwei Kindern verheiratet sind. Als er in den Urlaub nach Frankreich fuhr, bezog er sich auf eine Frau namens Peggy. Er sagte mir, dass er nicht mehr an unserer Ehe interessiert sei. Ich war so verwirrt und suchte Hilfe, ich weiß nicht, was ich tun soll, bis ich meine Freundin Cassie traf und ihr mein Problem erzählte. Sie sagte mir, ich solle mir vorher keine Sorgen machen, dass sie ein ähnliches Problem habe, und mich einem Mann namens Dr.Wealthy vorstellen, der ihren Ex-Freund verzauberte und ihn ihr nach 3 Tagen zurückbrachte. Mary bittet mich, mit dem Dr.Wealthy zu kommunizieren. Ich habe ihn kontaktiert, um mir zu helfen, meinen Mann zurückzubringen, und er bittet mich, mir keine Sorgen zu machen, dass die Götter seiner Vorfahren für mich kämpfen werden. Er sagte mir, dass er nach drei Tagen mit mir und meinem Mann zusammen sein würde. Nach drei Tagen rief mich mein Mann an und sagte mir, dass er wieder mit mir nach Dingen suchte. Er überraschte mich, als ich ihn sah und er fing an, um Vergebung zu weinen. Im Moment bin ich die glücklichste Frau der Welt für das, was dieser großartige Zauberwirker und ein großartiger Arzt für mich und meinen Mann getan haben. Sie können seine E-Mail-Adresse kontaktieren: (wealthylovespell@gmail.com). Oder WhatsApp .. ihn auf diese Nummer. {+2348105150446} Besuchen Sie die Website http://wealthyspellhome.over-blog.com/contact